Produktionsversorgung mit fahrerlosem Transportsystem (FTS) bei Phoenix Contact Blomberg

Fahrerlose Transportsysteme (FTS)

Automatisierte Produktionsversorgung für weniger Umlaufbestände und mehr Platz

Es brummt, surrt und blinkt in der Fertigungshalle. Zwischen CNC-Maschinen, Schweißrobotern und Montagelinien gleiten kompakte, fahrerlose Transportsysteme (FTS) leise über den Boden. Sie weichen Maschinen aus, erkennen Barrieren, halten vor Mitarbeitenden – und liefern Bauteile punktgenau dorthin, wo sie gebraucht werden. Kein Chaos, keine Verzögerung: Die Materialversorgung läuft wie am Schnürchen. 

Geschwindigkeit, stabile und sichere Prozesse spielen nicht nur im Maschinenbau eine große Rolle. Auch in allen anderen Branchen, die auf moderne Logistik setzen, sorgen FTS rund um die Uhr für einen effizienten Materialfluss. Aber wie genau funktionieren diese Systeme, und was macht sie so besonders?

Mit FTS zu mehr Tempo und Präzision in der Logistik 

Fahrerlose Transportsysteme sind autonome Fahrzeuge, viele sprechen auch von AGV = Automated Guided Vehicles. Sie befördern in Produktions-, Lager- und Logistikumgebungen Materialien und Waren unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorgaben. Die intelligenten Helfer

  • navigieren anhand von Sensoren, Kameras und GPS 
  • überwachen ihre Umgebung in Echtzeit 
  • reagieren sofort auf Veränderungen – sei es eine neue Route oder ein unerwartetes Hindernis
  • arbeiten rund um die Uhr – 365 Tage im Jahr
  • transportieren Waren schneller, zuverlässiger und präziser als manuelle Prozesse

Die Vorteile von FTS in der Logistik sind vielfältig. Sie verbessern Abläufe und senken den Energieverbrauch durch kontinuierlich optimierte Routen und Prozesse. Energieeffiziente Antriebe und regenerative Bremssysteme tragen zusätzlich zu einer verbesserten CO₂-Bilanz bei. Zukunftsfähig werden fahrerlose Transportsysteme durch den Einsatz moderner Technologien wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Internet of Things (IoT). Dadurch können sie nicht nur autonom fahren, sondern auch eigenständig Entscheidungen treffen.

Zudem verringert sich durch ihren Einsatz die Fehlerquote, was zu geringeren Produktions- und Lagerkosten führt. Aber was vielleicht am wichtigsten ist: FTS machen die Logistik sicherer, weil deutlich weniger Arbeitsunfälle passieren als beim manuellen Warentransport. Sie erkennen Hindernisse in Echtzeit und bremsen sofort oder weichen aus.

FTS für nahtlose Integration, Flexibilität und Skalierbarkeit

Ein wichtiger Aspekt beim Umstieg auf FTS ist die nahtlose Integration in bestehende Logistik- und Lagerverwaltungssysteme. Wenn sich diese perfekt in die bereits bestehenden Infrastrukturen einfügen, können Unternehmen die Effizienz ihrer bestehenden Prozesse steigern, ohne von Grund auf alles neu aufbauen zu müssen. Eine enge Abstimmung zwischen FTS und einem Warehouse Management System wie viadat ermöglicht es, auch in komplexen Logistikprozessen die Übersicht zu behalten. Die Fahrzeuge kommunizieren untereinander und mit der zentralen Steuerungseinheit, um den besten Transportweg zu ermitteln und den Materialfluss zu optimieren.

FTS bieten eine hohe Anpassungsfähigkeit. Die individuellen Anforderungen an die Logistik können sich mit der Zeit ändern, wenn ein Unternehmen beispielsweise expandiert. Dann kann das Transportsystem ganz einfach mitwachsen. Neue Fahrzeuge, zusätzliche Routen oder Erweiterungen lassen sich problemlos integrieren, ohne den laufenden Betrieb zu stören.

Beispiel für einen erfolgreichen Einsatz von FTS

Bei der Business Unit PCC von Phoenix Contact war die bisherige Transport-Organisation eher auf Durchsatz und Masse ausgelegt. Effizienz ließ sich nur mit möglichst wenig Fahrten erzielen. Da die Kunden aber immer häufiger kleinere Losgrößen bestellten, suchte das Unternehmen gemeinsam mit viastore nach einer neuen Lösung. Diese sollte die Produktion von Leiterplattenklemmen und Steckverbindern kontinuierlich, bedarfsorientiert und flexibel versorgen. 

Kern des neuen Materialfluss-Konzepts ist ein fahrerloses Transportsystem: Mobile Roboter liefern die Artikel zu den Fertigungsautomaten, wobei sie gleich mehrere Behälter in Stapeln aufnehmen. Die Fahrzeuge bringen rund um die Uhr unterschiedlich große Mengen an Material in die Produktion. Am automatischen Kleinteilelager (AKL) übergibt die Fördertechnik die Behälter mit den kommissionierten Artikeln automatisch an das FTS. Logistik-Spezialist viastore installierte dazu zwei Stationen – eine für die Aufnahme von leeren und eine für gefüllte Kisten. Automatisch gestapelt werden diese in einem separaten Bereich. 

Entscheidend für die optimale Umsetzung der Lösung: viastore definierte die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Softwaresystemen – von SAP über das Lagerverwaltungs- und Materialflusssystem viadat bis zur SPS der Fördertechnik plus dem Handshake zur Steuerung der Fahrzeuge. Warehouse Management System, Materialflussrechner und Fördertechniksteuerung sind ebenfalls aufeinander abgestimmt. Jetzt können Mitarbeitende an den Produktionsanlagen die Bestellungen für das Material selbst auslösen. Eine weitere Anpassung der logistischen Prozesse sorgt dafür, dass die verschiedenen für einen Auftrag benötigten Bauteile gemeinsam ankommen, sodass der Fertigungsauftrag direkt starten kann.

Typische Auftragsgrößen? Die gibt es nach Angaben von Phoenix Contact am Standort Blomberg nicht. Die Mengen reichen von 100 bis zu 100.000 Stück, nur circa 20 Prozent der Produkte laufen dort in großen Stückzahlen, der Rest geht in Richtung Kleinmenge. Daher ist eine flexible und effiziente Produktion für das Unternehmen das A und O: Mit der automatisierten Anbindung des FTS an das AKL konnten die Mitarbeitenden deutliche Effizienzpotenziale heben und sind auch in Zukunft flexibel – ganz gleich, wie sich die Anforderungen der Kunden bezüglich der Losgrößen entwickeln. 

Anwender-Benefits auf einen Blick

  • Deutlich weniger Umlaufbestände
  • Mehr verfügbare Fläche für weitere Fertigungsanlagen
  • Körperliche Entlastung der Mitarbeiter
  • Kürzere Durchlaufzeiten
  • Gesteigerte Effizienz
  • Zukunftssicher und flexibel
  • Skalierbare Produktionsversorgung für höhere Stückzahlen
  • Ohne Produktionsunterbrechung integriert
  • Automatische Be- und Entladestation
  • Perfektes Zusammenspiel aller Komponenten – von Mechanik bis hin zu Software

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